Warum ist Schlaf so wichtig für die Haut?
Arbeiten, Sport treiben, Freunde treffen, Zeit für die Familie, den Partner und nicht zuletzt für sich selbst finden… Der Tag hat meist einfach nicht genug Stunden. Und wenn viel zu tun ist, beginnen unsere Tage oft früher und enden später – auf Kosten der Schlafenszeit. Dabei ist guter, ausreichender und erholsamer Schlaf entscheidend für die Energie, die wir tagsüber haben, wie wir uns fühlen und sogar, wie wir aussehen. Schlaf bedeutet Regeneration für den gesamten Körper, einschließlich der Haut. Ein Schlafmangel wiederum begünstigt nicht nur dunkle Augenringe und Falten, sondern auch Anzeichen von zu Akne neigender Haut wie Pickel, Unreinheiten und Entzündungen.
Kann Schlafmangel Pickel, Akne und unreine Haut begünstigen?
Zu wenig oder unruhiger Schlaf, aber auch viele Unterbrechungen der Schlafphasen können zu einem Anstieg von Stresshormonen, den Glucocorticoiden, führen. Zu dieser Gruppe der Steroidhormone zählen unter anderem Cortisol und Cortison. Normalerweise stellen Glucocorticoide dem Körper am Tag die benötigte Energie für sämtliche Stoffwechselvorgänge und zur Bewältigung von Stress-Situationenen zur Verfügung. Ein Überschuss kann aber unter anderem das Immunsystem beeinträchtigen und eine Veränderung von Hautstruktur und Hautfunktionen bewirken. So schwächt Cortisol die Hautschutzbarriere, sodass Feuchtigkeit leichter entweichen kann. Die Haut trocknet aus und versucht dem mit einer erhöhten Talgproduktion entgegenzuwirken – wodurch sie zugleich fettiger wird und Unreinheiten entstehen können. Aufgrund der verminderten Barrierefunktion wird sie zudem empfindlicher und anfälliger für Eindringlinge wie schädliche Keime, was entzündliche Hautzustände wie Akne oder Schuppenflechte verstärkt.
Guter Schlaf für reine Haut über Nacht
Eine durchschnittliche Schlafenszeit von 8 Stunden ist für Körper und Haut ideal, wobei alles zwischen 7 und 9 Stunden als normal gilt. In dieser Zeit durchläuft der Körper unterschiedlich tiefe Schlafphasen, in denen auch die Haut verschiedene Regenerationsstufen vollzieht. Für einen effektiven, sprich erholsamen Schlaf ist die richtige Schlafhygiene entscheidend. Darunter versteht man die Bedingungen und Verhaltensweisen, die eine optimale Nachtruhe gewährleisten. Mit der richtigen Abendroutine kannst du deine Schlafhygiene verbessern, das Einschlafen erleichtern, insgesamt besser schlafen und sogar zu Akne neigende Haut mildern und vorbeugen.
1. Nicht zu spät essen
Auf größere oder sehr ballaststoffreiche Mahlzeiten kurz vor dem Schlafen solltest du besser verzichten – andernfalls steckt der Körper seine Energie in die Verdauung, es kann zu Völlegefühl kommen und der Schlaf unruhiger werden. Idealerweise solltest du die letzte Mahlzeit mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen zu dir nehmen. Kommt danach dennoch ein leichtes Hungergefühl auf, ist ein eiweißreicher Snack wie warme Sojamilch oder etwas Käse empfehlenswert.
2. Handy oder Laptop ausschalten
Forschungen zeigen, dass das Blaulicht in Bildschirmen von Smartphones, Computern und Fernsehgeräten den Biorhythmus, die "innere Uhr", beeinträchtigt, indem es das Schlaf- und Müdigkeitshormon Melatonin unterdrückt1. Die mögliche Folge: Schlafstörungen. Beim Surfen im Internet und Serienschauen bleibt das Gehirn aktiv, obwohl es zur Ruhe kommen sollte. Schalte deine Bildschirme also frühzeitig aus, sorge für warmes, gedimmtes Licht und versuche dich stattdessen mit Musik oder Lesen zu entspannen.
3. Kissenbezug regelmäßig wechseln
Auf Kopfkissenbezügen können sich – genau wie auf Make-up-Pinseln oder Handtüchern – mit der Zeit Schmutz, Talg und Keime ansammeln. Diese können sich auf die Haut übertragen, was Unreinheiten und Entzündungen begünstigen kann. Wenn du zu unreiner Haut, Pickeln oder Akne neigst, solltest du deine Kopfkissenbezüge mindestens zwei Mal pro Woche wechseln. Auch Handtücher nicht länger als zwei Tage und ausschließlich fürs Gesicht verwenden.
4. Akne-Produkte über Nacht wirken lassen
Mit der richtigen Pflegeroutine gegen Akne und Unreinheiten kann die Haut bei ihrer nächtlichen Regeneration unterstützt werden. Dafür sollte die Haut zunächst gründlich gereinigt werden, dann leichte, aber intensiv feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit Salicylsäure, Niacinamid oder Retinol aufgetragen werden. Dabei eignet sich gerade Retinol besonders für die Anwendung am Abend. Zum einen unterstützt es die Zellerneuerung, die nachts auf Hochtouren läuft, und verfeinert den Teint. Zum anderen sind die frisch gebildeten Hautzellen zeitweise etwas lichtempfindlicher (photosensibel). Falls du als Nachtpflege ein Retinolserum verwendest, solltest du tagsüber also unbedingt eine Tagescreme mit LSF oder eine milde Sonnencreme für fettige und unreine Haut auftragen. Das gilt auch für chemische Peelingsäuren wie Glykolsäure und Salicylsäure. Da sie die oberste Hautschicht gezielt abtragen, wird der natürliche Eigenschutz der Haut vorübergehend herabgesetzt – auch hier ist Sonnenschutz Pflicht, um Sonnenschäden wie Pigmentflecken vorzubeugen.
Schlaf ist nicht nur unerlässlich für dein gesamtes Wohlbefinden, sondern auch für die Gesundheit und das Aussehen deiner Haut. Vor allem, wenn du zu Unreinheiten oder entzündlichen Hauterkrankung wie Akne neigst, solltest du darauf achten, ausreichend zu schlafen und deine Haut bei ihrer nächtlichen Regeneration mit einer abgestimmten Pflegeroutine zu unterstützen.