Welchen Effekt haben Peelings bei unreiner Haut?
Peelings sind ein wichtiger Bestandteil der Hautpflege, vor allem bei zu Akne neigender Haut. Sie haben mehrere Wirkmechanismen, die sich bei regelmäßiger Anwendung positiv auf das Hautbild auswirken:
- Befreiung verstopfter Poren:
Besonders bei Akne ist es wichtig, die Poren frei von überschüssigem Talg und abgestorbenen Zellen zu halten. Peelings dringen tief in die Poren ein und lösen Talgablagerungen. Dadurch werden verstopfte Poren effektiv gereinigt und die Entstehung neuer Mitesser reduziert.
- Regulierung der Talgproduktion:
Peelings tragen dazu bei, die übermäßige Talgproduktion zu regulieren. Eine ausgeglichene Talgproduktion ist essenziell, um das Hautbild zu klären und weiteren Unreinheiten vorzubeugen.
- Förderung der Hauterneuerung:
Peelings beschleunigen den natürlichen Regenerationsprozess der Haut. Indem abgestorbene Hautzellen entfernt werden, können neue, gesunde Zellen schneller an die Oberfläche gelangen. Das kann das Erscheinungsbild von Pigmentflecken mildern und sich positiv auf die Abheilung von Aknenarben auswirken.
- Verbesserung der Wirkstoffaufnahme:
Durch das Entfernen der oberflächlichen Hornschicht der Haut können nachfolgende Pflegeprodukte besser in die Haut eindringen und ihre volle Wirkung entfalten. Das bedeutet, dass Seren und Cremes, die speziell für die Pflege von zu Akne und Unreinheiten neigender Haut entwickelt wurden, effektiver arbeiten können.
- Verfeinerung der Hautstruktur:
Durch die regelmäßige Anwendung von Peelings erscheint die Haut glatter, feiner und gleichmäßiger.
Welche Art von Peeling ist bei Akne sinnvoll?
Die meisten verbinden mit Peeling ein klassisches mechanisches Peeling, das die Hautoberfläche mittels winziger Peelingpartikel, wie zerkleinerte Aprikosenkerne, Zucker, Salz oder synthetischen Perlen poliert und gleichzeitig massiert. Für die unempfindliche Haut am Körper mag diese Variante wohltuend sein. Insbesondere empfindliche, aber auch unreine und zu entzündlicher Akne neigende Gesichtshaut können die Schleifkörper allerdings zusätzlich reizen und sogar verletzen.
Besser geeignet sind chemische Peelings bei zu Akne neigende, die mit keratolytischen (hornlösenden) Säuren arbeiten. Anders als mechanische Peelingpartikel dringen diese Säuren in die Haut ein und lockern die Verbindungen zwischen den obersten Zellen der Hornschicht, sodass sie sich lösen und abschuppen. Die bekanntesten Vertreter sind: AHA- und BHA-Peelings.
AHA-Peeling gegen Pickel und unreine Haut
AHA steht für Alpha-Hydroxysäuren (engl.: alpha hydroxy acids). Diese wasserlöslichen Säuren wie Glykolsäure und Milchsäure tragen dank ihres Schäleffekts die oberste Hautschicht ab, sodass Verhornungen gelöst und Talg wieder besser abfließen kann. Gleichzeitig werden die darunterliegenden Zellen angeregt, sich schneller zu erneuern. Zudem steigern AHA-Säuren aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit auch die Feuchtigkeit in der Haut – woran es fettiger Haut oft fehlt. Auf diese Weise wird zugleich auch die Talgproduktion reguliert.
BHA-Peeling bei Mitessern und Pickel
Neben AHA- gibt es auch BHA-Säuren (beta hydroxy acids), zu denen unter anderem die Salicylsäure zählt. Anders als AHA-Säuren sind sie fettlöslich, dringen tief in die Poren ein und binden dort überschüssigen Talg. Dadurch eignen sie sich besonders gut zur Milderung von Mitessern und entzündlichen Pickeln. Salicylsäure wirkt zudem entzündungshemmend, was Rötungen reduziert und die Haut beruhigt.
Peelingwirkung von Retinol
Zwar ist Retinol kein klassischer Peeling-Wirkstoff, da er die oberste Hornschicht nicht ablöst. Dennoch kann Retinol, wie zum Beispiel im Retinol B3 Serum der Redermic-Serie die Zellerneuerung beschleunigen. Dadurch werden nicht nur große Poren verfeinert, auch Pickelmale, Pigmentflecken und sogar leichte Aknenarben können nach und nach gemildert werden.
Professionelle Peelings gegen Akne
Bei schwerer ausgeprägter Akne oder Unreinheiten, wie zum Beispiel Akne am Rücken, die zu Narben geführt hat, ist ein Peeling beim Dermatologen empfehlenswert. Diese arbeiten mit höher konzentrierten Säuren, die noch tiefer in die Haut eindringen, sie aber auch stärker reizen können. Zu den gängigsten Peelings bei Akne zählen neben Fruchtsäurepeelings auch TCA-Peelings oder Phenol-Peelings. Am besten lässt du dich bei deinem Hautarzt beraten, welches Peeling gegen Akne für deine Haut am besten geeignet ist.
Peeling bei Akne selber machen
DIY-Peelings bei zu Akne neigender Haut sind meistens keine gute Idee. Viele Hausmittel wie Zitronensaft, Zucker oder grobe Salzkörner können die Hautoberfläche reizen und das Hautbild verschlimmern. Bei empfindlicher, zu Akne neigender Haut solltest du lieber auf dermatologisch getestete Produkte zurückgreifen, die speziell für dein Hautbedürfnis entwickelt wurden. So minimierst du das Risiko von Reizungen und erzielst bessere Ergebnisse.
Peelings richtig anwenden: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um das Beste aus einem Peeling herauszuholen, sind sowohl die Vorbereitung als auch die Anwendung entscheidend.
1. Gründliche Reinigung: Entferne Make-up und Schmutz mit einem milden Reinigungsprodukt und trockne das das Gesicht mit einem weichen Handtuch ab, ohne zu reiben.
2. Peeling auftragen: Je nach Peelingtyp wird das Produkt auf trockener oder leicht feuchter Haut angewendet. Verteile das Peeling gleichmäßig auf der Haut und spare dabei die empfindlichen Augen- und Lippenpartie aus.
3. Gründlich abspülen: Wasche das Peeling mit lauwarmem Wasser ab, bis alle Rückstände entfernt sind und trockne die Haut danach sanft ab.
4. Feuchtigkeitspflege auftragen: Nach dem Peeling braucht die Haut eine intensive Feuchtigkeitspflege, um die Hautschutzbarriere zu stärken. Wähle dazu eine Creme mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Niacinamid.
Peelings fürs Gesicht: Wie oft sollte man sie anwenden?
Bei zu Akne neigender Haut ist es wichtig, Peelings behutsam und regelmäßig in die Hautpflegeroutine zu integrieren, ohne die Haut zu überreizen.
Chemische Peelings wie BHA (Salicylsäure) oder AHA (Glykolsäure) können je nach Hautempfindlichkeit 2-3 Mal pro Woche angewendet werden, um überschüssigen Talg zu lösen, verstopfte Poren zu befreien und die Hautstruktur zu verfeinern.
Bei empfindlicher Aknehaut ist jedoch Vorsicht geboten: Hier reicht es aus, einmal pro Woche ein mildes Peeling zu verwenden, um Reizungen zu vermeiden.
Können durch Peeling mehr Pickel entstehen?
Grundsätzlich ist es möglich, dass nach einem Peeling zunächst mehr Pickel auftreten. Das wird als „Purging-Effekt“ bezeichnet und tritt auf, wenn das Peeling tiefere Verstopfungen schneller an die Oberfläche bringt. Dieser Effekt ist meist vorübergehend und ein Zeichen dafür, dass das Peeling wirkt, indem es die Haut von alten Ablagerungen befreit.
Hält der Effekt jedoch länger als 4-6 Wochen an oder verschlimmern sich die Unreinheiten, könnte das auf eine Unverträglichkeit hindeuten und das Peeling sollte reduziert oder gewechselt werden.
Weitere Tipps gegen Akne
Neben Peelings gibt es noch weitere Maßnahmen, die helfen können, das Hautbild bei Akne zu positiv zu beeinflussen:
- Ausreichend Flüssigkeit: Achte darauf, täglich genügend Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken, um die Haut von innen zu hydratisieren und den Stoffwechsel anzuregen.
- Gesunder Lebensstil: Ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln kann ebenfalls dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren.
- Bewegung und Stressmanagement: Sport fördert die Durchblutung und den Sauerstoffgehalt der Haut, während Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation Stress abbauen, der Akne begünstigen kann.
- Hände weg vom Gesicht: Vermeide es, das Gesicht häufig zu berühren, um die Verbreitung von Bakterien einzudämmen und Entzündungen vorzubeugen. Zudem solltest du regelmäßig deine Kopfkissenbezüge wechseln, um Bakterienansammlungen zu verhindern.
Veröffentlicht am 02.12.2024